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#Rubel

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Nach der gestrigen Entscheidung der russischen Zentralbank, den #Leitzins bei 21% zu belassen, hat der wichtigste #Börsenindex Russlands (MOEX) die Verluste des vergangenen Monats wieder wettgemacht. Aus der Perspektive einer fachfremden Person wie mir scheint dies eine "gute" Entwicklung für die russische Kriegswirtschaft zu sein. Wie sich die #Inflation entwickelt, wird sich erst nächstes Jahr zeigen. Und wie lange die #Zentralbank noch den #Rubel stützen kann, ist auch noch unklar.
Ich denke, #Russland hat sich mal wieder für kurzfristige Erfolge statt einer langfristigen Perspektive entschieden.

Was der Rubel-Verfall für Russlands Wirtschaft bedeutet

Neue Sanktionen gegen Russland haben den Rubel weiter an Wert verlieren lassen. Auch sonst kämpft die russische Wirtschaft mit den Folgen des Krieges, der das Land enorme Summen kostet. Von Ingo Nathusius.

➡️ tagesschau.de/wirtschaft/weltw

tagesschau.de · Was der Rubel-Verfall für Russlands Wirtschaft bedeutetBy Ingo Nathusius

Der Rubel fällt – und mit ihm Putin?

Der russische Rubel erlebt derzeit einen historischen Absturz. Mit einem Wert von weniger als einem US-Cent stellt sich die Frage, ob dieser Währungskollaps ein Vorbote für das Ende von Putins Regime sein könnte. Dieser Artikel beleuchtet die wirtschaftlichen und politischen Hintergründe und analysiert, ob und wie der Rubelverfall die Machtstrukturen im Kreml ins Wanken bringen könnte.

Ein Symbol des Niedergangs

Der Rubel ist nicht nur eine Währung, sondern auch ein Symbol für die Stabilität eines Staates. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 und der darauffolgenden westlichen Sanktionen steht die russische Wirtschaft unter massivem Druck. Der momentane Absturz des Rubels auf unter einen Cent verdeutlicht, wie isoliert und geschwächt Russland wirtschaftlich ist.

Ursachen des Kollapses

Die Gründe für den Rubelverfall sind vielschichtig:

  1. Finanzsanktionen: Die vor ein paar Tagen eingeleitete Blockade der Gazprombank durch die USA hat den Zufluss von Devisen aus dem Gashandel stark reduziert.
  2. Dollarknappheit: Aufgrund begrenzter Devisenreserven wird der internationale Handel erschwert, was sich negativ auf den Rubelkurs auswirkt.
  3. Hohe Inflation: Mit einer Inflationsrate von offiziell 8,5 % – die inoffiziell sogar höher sein könnte – verliert der Rubel stetig an Kaufkraft.
  4. Strukturelle Schwächen: Ein Arbeitskräftemangel, bedingt durch die Mobilmachung und die Abwanderung von Fachkräften, lässt die Wirtschaftsleistung stagnieren.

Die Kriegswirtschaft als zweischneidiges Schwert

Russland hat seit Beginn des Ukraine-Kriegs eine Kriegswirtschaft etabliert, die auf staatlichen Aufträgen und Rüstungsproduktion basiert. Doch diese Strategie stößt nun an Grenzen: Steigende Inflationsraten und die Dollarknappheit machen es immer schwieriger, notwendige Technologie und Güter zu importieren. Gleichzeitig lässt der Arbeitskräftemangel die Produktivität schrumpfen. Experten sprechen von „anämischem Wachstum“ – einem Zustand, in dem selbst hohe Staatsausgaben nicht mehr zu signifikantem Wirtschaftswachstum führen.

Politische Konsequenzen

Ein schwacher Rubel ist für Putin nicht nur ein ökonomisches, sondern auch ein politisches Risiko. Die soziale Unzufriedenheit könnte zunehmen, da der Kaufkraftverlust die russische Bevölkerung stark belastet. Zudem droht der Zerfall von Putins Herrschaftsallianz, die auf der Verteilung von Ressourcen und Loyalität basiert. Wenn der wirtschaftliche Druck steigt, könnten Oligarchen und politische Eliten beginnen, ihre Unterstützung für Putin zu überdenken.

Gleichzeitig zeigt die russische Geschichte, dass wirtschaftliche Krisen oft soziale und politische Umbrüche nach sich ziehen. Der Zusammenbruch der Sowjetunion war nicht zuletzt auf wirtschaftliche Missstände zurückzuführen.

Der Rubel als Gradmesser für Putins Regime

Der Verfall des Rubels ist ein sichtbares Zeichen der inneren Schwäche des russischen Systems. Doch bedeutet das zwangsläufig das Ende von Putins Herrschaft? Nicht unbedingt. Autoritäre Regime sind oft in der Lage, sich trotz wirtschaftlicher Notlagen zu halten, indem sie auf Repression, Propaganda und die Umleitung des Volkszorns auf äußere Feinde setzen.

Allerdings erhöht der Rubelkollaps die Kosten des Krieges und die innenpolitischen Spannungen. Während der Kreml nach außen Stärke demonstriert, könnte im Inneren eine schleichende Erosion der Macht einsetzen.

Der Fall des Rubels unter die symbolische Schwelle von einem US-Cent ist ein ökonomischer Weckruf. Ob dies tatsächlich das Ende von Putins Regime einläutet, hängt von mehreren Faktoren ab: der Resilienz des Kremls, der westlichen Geschlossenheit bei Sanktionen und der Bereitschaft der russischen Bevölkerung, Widerstand zu leisten. Der Rubel könnte zwar nicht den sofortigen Zusammenbruch bringen, aber er könnte den Anfang eines langsamen, unumkehrbaren Niedergangs markieren.

Denn eines ist sicher: Ein System, das auf wirtschaftlicher Schwäche, Krieg und Repression basiert, hat langfristig keine Zukunft.

Quelle und mehr Infos Süddeutsche Zeitung

„Seit Anfang dieser Woche kracht der #Rubel … in die Tiefe... War ein Rubel Anfang des Monats immerhin noch etwas mehr als einen Dollarcent wert,ist die Notierung vor allem seit Wochenbeginn deutlich abgerutscht–inzwischen unter die Marke von einem Cent.“📉👏🏼via #SZ
sueddeutsche.de/wirtschaft/rub

Süddeutsche Zeitung · Jetzt ist der Rubel nicht mal mehr einen Cent wertBy Victor Gojdka

Der Rubel fällt, Putins Regime fällt mit ?

Das Ende des Putin-Regimes: Eine Prognose

Der dramatische Absturz des russischen Rubels auf 0,008 US-Dollar am 27. November 2024 ist mehr als ein wirtschaftliches Problem. Es ist ein Symbol für das Zerbröckeln eines autoritären Systems, das jahrzehntelang auf einer Kombination aus wirtschaftlicher Stabilität, repressiver Kontrolle und nationalistischer Propaganda beruhte. Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist der Untergang des Putin-Regimes nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich. Ein Blick in die Geschichte ähnlicher Regime offenbart Parallelen, die Russlands Zukunft mit bemerkenswerter Klarheit skizzieren.

Wirtschaftliche Isolation: Der Nährboden für Zerfall

Geschichtliche Beispiele zeigen, dass wirtschaftliche Isolation oft der Beginn des Endes für autoritäre Systeme ist. Die Sanktionen gegen Russland, die nach dem Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 verhängt wurden, haben die einstige Energie-Supermacht zunehmend von den globalen Märkten abgeschnitten. Selbst in der Phase des Kalten Krieges war die Sowjetunion weniger wirtschaftlich isoliert, als es Russland heute ist.

Die jüngsten Maßnahmen der USA, die russischen Banken den Zugang zu Dollar-Transaktionen vollständig verwehren, haben den Rubel in die Tiefe gerissen. Dieser Absturz hat weitreichende Konsequenzen: steigende Inflation, sinkende Kaufkraft und eine Bevölkerung, die zunehmend unter wirtschaftlichem Druck steht. Analogien zur Weimarer Republik drängen sich auf: Hyperinflation und wirtschaftlicher Niedergang können schnell zu politischen Umwälzungen führen, wenn der soziale Zusammenhalt bricht.

Bröckelnde Eliten: Ein vertrautes Muster

Die Geschichte autoritärer Regime zeigt, dass der Niedergang selten von unten beginnt, sondern oft in den oberen Machtstrukturen seinen Ursprung hat. In der Sowjetunion führten wirtschaftliche Probleme, Reformdruck und interne Rivalitäten zum Ende des Systems. Gorbatschows Versuche, den Staat zu reformieren, offenbarten die Risse in den Strukturen, die schließlich zur Implosion führten.

Putins Russland könnte ein ähnliches Schicksal ereilen. Die Machtelite, die bisher von Putins autoritärem Kurs profitierte, steht unter wachsendem Druck. Die wirtschaftlichen Gewinne, die ihre Loyalität sicherten, schwinden, und das Vertrauen in Putins Fähigkeit, das Land zu führen, könnte erodieren. Wie in der Sowjetunion könnten auch in Russland interne Konflikte und Machtkämpfe zu einem plötzlichen Zusammenbruch führen.

Nationale Unzufriedenheit: Der Funke für Revolution

Während die russische Propaganda versucht, die wirtschaftliche Krise zu verschleiern, wird die Realität für die Bevölkerung immer spürbarer. Steigende Preise und sinkende Lebensqualität schaffen eine Stimmung, die in der Geschichte oft der Ausgangspunkt für Aufstände war. Die Revolution von 1917 begann nicht mit ideologischen Parolen, sondern mit Brotprotesten. Die Kombination aus wirtschaftlicher Not und politischer Repression schafft ein explosives Klima, das das Regime nicht ewig unterdrücken kann.

Ein Regime in der Sackgasse

Putins System basiert auf drei Säulen: wirtschaftlicher Stabilität, nationalistischer Propaganda und repressiver Kontrolle. Alle drei geraten zunehmend ins Wanken. Die Wirtschaft ist durch die Sanktionen und den Rubelverfall in einer Abwärtsspirale gefangen. Die nationalistische Rhetorik verliert an Überzeugungskraft, da die Realität der militärischen Verluste und der wirtschaftlichen Misere die Narrative des Kremls untergräbt. Und auch die Repression hat ihre Grenzen – wenn Eliten und Bevölkerung den Glauben an das System verlieren, wird die Macht des Staates erodieren.

Ein wahrscheinliches Szenario: Implosion statt Revolution

Die wahrscheinlichste Prognose für das Ende des Putin-Regimes ist keine gewaltsame Revolution von unten, sondern eine Implosion von innen. Die Eliten könnten, wie in der späten Sowjetunion, versuchen, das System zu reformieren oder Putin zu stürzen, um ihre eigenen Interessen zu schützen. Ein plötzlicher Machtwechsel durch interne Rivalitäten ist nicht unwahrscheinlich.

Doch selbst wenn Putin stürzt, ist die Zukunft Russlands unsicher. Geschichtliche Analogien – von der chaotischen Phase nach der Sowjetunion bis hin zu den Machtkämpfen nach dem Sturz von Diktatoren wie Nicolae Ceaușescu – zeigen, dass der Übergang von einem autoritären Regime selten friedlich oder stabil verläuft.

Der Anfang vom Ende

Der Rubelsturz ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem – er ist ein Symptom eines Systems, das an seinen inneren Widersprüchen zu zerbrechen droht. Wie die Geschichte lehrt, kann eine Kombination aus wirtschaftlichem Niedergang, wachsender Unzufriedenheit und internen Machtkämpfen zum plötzlichen Zusammenbruch eines Regimes führen. Russland könnte schon bald an einem solchen Wendepunkt stehen. Der Fall des Rubels ist nicht nur ein Absturz einer Währung – er könnte der Vorbote vom Ende des Putin-Regimes sein.